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Marisa Heinze8. Juni 2022

Im Wechsel, kalt oder warm duschen – so ist es am gesündesten

Hast du dich schon einmal gefragt, warum manche Menschen abwechselnd heiß und kalt duschen, während andere lieber eine einzige Temperatur haben?
Es ist bekannt, dass Duschen gut für unser Wohlbefinden ist. Es entspannt uns, hilft uns, Stress abzubauen und steigert sogar unser Energieniveau. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Vorteile des Duschens weit über die körperlichen Auswirkungen hinausgehen. Der Wechsel zwischen kalten und warmen Duschen kann sogar zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.
Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen, die mit regelmäßigem Wechselduschen verbunden sind - sowohl mit den kurzfristigen Vorteilen wie der Verbesserung der Durchblutung als auch mit den langfristigen Vorteilen wie der Stärkung des Immunsystems. Wenn du dich also gesund halten willst, lies hier weiter, um herauszufinden, was diese Veränderungen sind!

Worauf kalt oder warm zu duschen keinen Einfluss hat

Wir verwenden warmes Wasser zum Waschen oder auch Geschirrspülen. Also muss es eine höhere Reinigungswirkung als kaltes Wasser haben? Nicht ganz!
Sowohl in der Spül- als auch in der Waschmaschine soll warmes Wasser Fett lösen und Bakterien abtöten. Ein Effekt, der deiner Haut beim Duschen nach dem Training mehr schadet als nützt – denn Wärme trocknet sie aus und macht sie anfälliger für Verletzungen oder Infektionen.
Zudem zeigen die Niedrigtemperatur-Programme vollautomatischer Geräte, dass Geschirr und Wäsche auch ohne Hitzeeinwirkung sauber werden. Moderne Spül- und Waschmittel machen das Erwärmen des Wassers beinahe überflüssig bzw. reduzieren es auf ein Minimum.
Die Reinigungswirkung eines Duschbades hängt also nicht von der Temperatur ab – sondern davon, welche Art Schmutz sie beseitigen muss und ob du Seife, ein Syndet oder ähnliches benutzt.
Für Menschen in urbanen Berufen mit durchschnittlicher körperlicher Belastung ist kalt oder warm zu duschen eine reine Komfort-Entscheidung und keine Frage der Notwendigkeit.

Nebeneffekte einer warmen Dusche

Unabhängig davon hat warmes Wasser jedoch auch Vorteile für Körper und Seele. So lange die Temperatur nicht über 43 Grad Celsius liegt, sehen Mediziner darin viele positive Effekte. Zum Beispiel…
  • Stress-Abbau

    Nach einem körperlich anstrengenden oder seelisch aufrüttelnden Tag tut eine warme Dusche richtig gut. Der Grund dafür ist, dass Hitze die Gefäße weitet – und so zur Entspannung der Muskeln beiträgt. Ein dauerhaftes Anti-Stress-Mittel ist warm duschen nach dem Training jedoch nicht, denn je länger und je öfter das heiße Wasser auf den Körper einwirkt, desto eher schädigt es deine Haut.
  • Linderung von Erkältungs-Symptomen

    Bei einer nahenden oder bestehenden Erkältung wirkt warmes Wasser gleich zweifach: Zum einen heizt es deinen fröstelnden Körper ein, zum anderen entsteht unter der Dusche eine Menge Dampf – und der hilft, Schleimansammlungen im Hals-Nasen-Rachenbereich zu lösen. Unterstützen kannst du diesen Effekt durch Menthol- oder thymianhaltige Duschbäder, die nach dem Vorbild von Badezusätzen konzipiert sind.
  • Hilfe beim Einschlafen

    Solltest du unter Einschlafproblemen leiden, könnte warmes Duschen am Abend Wunder wirken. Der Temperaturreiz lässt die Körperwärme etwas sinken, woraufhin dein Organismus den Botenstoff Melatonin produziert.
    Er wirkt als natürliches Beruhigungsmittel und fördert die Müdigkeit. Einen verstärkenden Effekt haben Reinigungs- und Pflegeprodukte mit Lavendel oder Melisse. Der Duft dieser Pflanzen entspannt und lässt dich beim Duschen nach dem Training relaxen.

Nebeneffekte einer kalten Dusche

Auch für kühle Brausebäder gibt es viele gute Argumente. Allerdings solltest du dich nie direkt unter kaltes Wasser stellen – sondern die Temperatur allmählich herunterregulieren. Anderenfalls droht deinem Körper ein Kälteschock; insbesondere, wenn er erhitzt ist, weil du beispielsweise bei Sommerhitze duschen oder nach dem Training frisch werden willst. Neben dem belebenden Kick wirkt kaltes Wasser jedoch auch als…
  • Schönheits-Kur

    Wie oben bereits erwähnt, fungiert Wärme als Fettlöser – nicht nur bei Töpfen und Pfannen, sondern auch auf deiner Haut. Eine heiße Dusche lässt sie schneller austrocknen und kann zu Schuppenbildung, Juckreiz oder strohigem Haar führen.

    Kaltes Wasser wirkt diesen Problemen entgegen – und empfiehlt sich daher besonders für Menschen, die unter trockener Haut, Spannungsgefühlen oder Neurodermitis leiden. Auch dein Schopf profitiert von einem kühlen Guss: Weil sich die Poren der Kopfhaut zusammenziehen, fetten die Haare nicht so schnell nach und weil sich die Schuppenschicht der Längen schließt, glänzen sie.
  • Diät-Wunder

    Wenn du abnehmen möchtest, solltest du ebenfalls auf kalte Duschen setzen. Sie aktivieren die braunen Fettzellen, die normalerweise nicht besonders rege sind. Im Gegensatz zu ihren weißen Pendants speichern sie Kalorien nicht, sondern verbrennen sie. So gesehen ist kaltes Duschen nach dem Training also doppelt effektiv.
  • Stimmungs-Macher

    Kaum zu glauben, aber wahr: Kaltes Wasser macht gute Laune! Indem es die Produktion von Endorphinen und Adrenalin ankurbelt, wirkt es sich positiv auf die Stimmung aus. Leidest du gelegentlich am Blues, könnte sich dein Zustand auf diese Weise bessern. Schwerwiegende Probleme lösen Brausebäder jedoch nicht; daher ist kalt oder warm zu duschen keine Alternative zur ernsthaften Therapie.

Gutes geschickt kombiniert: Wechselduschen und ihre Vorteile

So weit, so gut, beide Duscharten haben ihre Vorteile. Die nachweislich beste Wahl triffst du jedoch nicht mit der Entscheidung kalt oder warm zu duschen – sondern mit einer Kombination von beidem. Zahlreiche Studien belegen, dass der Effekt von Wechselduschen am größten ist.
Vorausgesetzt, du wendest dieses einfache Mittel richtig an: Beginnend mit warmem und schließend mit kaltem Wasser solltest du während eines Brausebades mindestens dreimal die Temperatur wechseln; also warm/kalt – warm/kalt duschen. Auf diese Weise entfalten Wechselduschen Vorteile für…
  • Das Immunsystem

    Eine Steigerung der Abwehrkräfte ist der bekannteste Effekt von Wechselbädern. Er beruht auf dem großen Temperaturunterschied des Wassers: Indem es kalt oder warm aus der Dusche strömt, weitet und verengt es die Blutgefäße. Dadurch werden sie wie ein Muskel trainiert und können sich im Bedarfsfall an Umweltbedingungen anpassen.

    Das haben Forscher der Universitätsklinik Jena an Patient*innen mit chronischer Bronchitis nachgewiesen. Nach mehreren Wochen regelmäßiger Wechselduschen hatten sie die Vorteile, dass ihr Adersystem besser auf Kältereize reagieren konnte und mehr Lymphozyten transportierte. Dieser Umstand senkte die Anfälligkeit für das untersuchte Leiden um 13 Prozent – ein beachtlicher Effekt auf die Blutgefäße, den Proband*innen allein durch Duschen nach dem Training vorweisen konnten. Du willst noch mehr über die Stärkung des Immunsystems erfahren, dann lies dir doch mal diesen EVO Artikel durch.
  • Die Muskelfasern

    Das Weiten und Verengen der Adern wirken sich auf alle Bereiche des Körpers aus – und damit auch auf die Muskeln. Setzt du sie nach dem Sport Wärme- und Kältereizen aus, verringert sich die Gefahr nachträglich auftretender Schmerzen.

    Den Beweis dafür lieferte eine Studie an Radfahrern, die durch warm-kaltes Duschen nach dem Training deutlich weniger Muskelkater verspürten. Perfekt, wenn du dein Workout gleich am nächsten Tag fortsetzen möchtest oder dein Körper ungewohnten Belastungen ausgesetzt war. 5 weitere Tipps, wie du Muskelkater vorbeugen kannst, findest du hier.
  • Der Kreislauf

    Nicht zuletzt haben Wechselduschen auch Vorteile für den Kreislauf. Durch den Wärme-Kälte-Reiz sinkt der Blutdruck ein wenig ab – was vor allem Personen mit wiederkehrenden Schwindelanfällen bzw. Kopfschmerzen hilft.
    Um den Fluss in den Adern effektiv zu regulieren, empfiehlt es sich, an den Beinen zu beginnen: Zunächst warm, um die Gefäße zu weiten; danach kalt, um sie wieder enger werden zu lassen.

Mit allen Wassern gewaschen

Du siehst bzw. liest: Sowohl kalte und warme Brausebäder als auch Wechselduschen haben ihre Vorteile. Je nachdem, welchen Effekt du erzielen möchtest, empfehlen sich unterschiedlich temperierte Brausebäder. Auf die Reinigungswirkung hat warmes, kaltes oder wechselndes Wasser keinen Einfluss – doch der übrige Einfluss auf Körperfunktionen kann immens sein.
Entscheide dich je nach Stimmungslage, physischer Belastung und Hautbeschaffenheit für Kalt-, Warm- oder Wechselduschen und ihre Vorteile. Sicher findest du schnell deinen persönlichen Favoriten unter den Brausebädern und weißt bald, wann dir welche Temperatur besonders guttut.
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