Gesundheit
Marisa Heinze6. Oktober 2022
Sport bei Erkältungen: Do's and Don'ts in der Grippezeit
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und nicht nur Corona wird sich erneut verbreiten, sondern auch die klassische Grippe und Erkältungen. Wie kannst du dich optimal darauf vorbereiten und ab wann ist es besser, für einige Tage auf Sport zu verzichten?
Sport bei Erkältung? Das passiert in deinem Körper
Sicher kennst auch du die Regel, keinen Sport zu machen wenn man krank ist. Doch warum ist das eigentlich so? Um besser zu verstehen, was hinter diesem guten Rat steckt, schauen wir uns zunächst an, womit dein Körper beschäftigt ist, wenn du dich mit einem Erreger infiziert hast.
Die Grippe und die meisten Erkältungen werden durch unterschiedliche Viren ausgelöst. Anstecken kann man sich, je nach Virus, über Aerosole, Tröpfchen- oder Schmierinfektionen. Nach einer bestimmten Inkubationszeit hat sich das Virus im Körper stark genug ausgebreitet, um Symptome auszulösen.
Ob es bei leichten Beschwerden in den oberen Atemwegen bleibt oder du eine Woche mit Fieber im Bett liegst, hängt vom Virus, der Virusmenge und dem aktuellen Zustand deines Immunsystems ab.
Typische Symptome sind eine laufende Nase, gereizte Augen, Husten, Atembeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Teilweise werden die Symptome durch lokale Entzündungen, zum Beispiel der Schleimhäute, ausgelöst. Manche Symptome sind jedoch die direkte Folge der Tätigkeit deines Immunsystems. Das bekannteste Beispiel dafür ist Fieber.
Sport machen wenn man krank ist? Diese Dinge solltest du beachten:
Wenn es dich richtig erwischt, sodass du kaum in der Lage bist, das Bett zu verlassen, stellt sich die Frage nach Sport für dich gar nicht erst. Doch was ist, wenn es dir gar nicht so schlecht geht? Was spricht gegen Sport mit Erkältung, wenn du kaum eingeschränkt bist?
Um das beantworten zu können, greifen wir zurück auf den vorherigen Abschnitt. Du hast gesehen, dass dein Körper, selbst bei einer kleineren Infektion, damit beschäftigt ist, den Erreger loszuwerden.
Dein Immunsystem ist auf Energie angewiesen und funktioniert am besten, wenn der Körper nicht noch zusätzliche Energie für andere Anstrengungen bereitstellen muss.
Du kannst dein Immunsystem perfekt auf die Grippezeit vorbereiten, wenn du in gesunden Zeiten regelmäßig Sport treibst. Wenn du jedoch bereits erkältet bist, ist Schonung das Beste, was du für deinen Körper tun kannst. Je besser sich dein Immunsystem auf seine Aufgabe konzentrieren kann, desto schneller bist du wieder fit.
Welche Folgen es haben kann, wenn du diesen Ratschlag ignorierst, schauen wir uns später genauer an.
Sport bei Erkältungen: Was geht und was nicht?
Heißt das nun, dass du den ganzen Tag nur ruhig auf dem Sofa liegen sollst? Natürlich nicht. In der Regel fährt man bereits gut damit, wenn man auf seinen Körper hört und vorsichtig ausprobiert, wozu er aktuell in der Lage ist und wozu nicht.
Sport bei Erkältungen sollte in der Intensität also deiner aktuellen Leistungsfähigkeit angepasst werden. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist und dich nicht überforderst, kannst du deine Genesung sogar unterstützen.
Sport mit Erkältung: das ist möglich
Wenn du dich fit genug fühlst, ist ein Spaziergang an der frischen Luft empfehlenswert. Auch in der dunklen Grippezeit unterstützt natürliches Licht dein Immunsystem und moderate Bewegung kann deinen Kreislaufsystem stabilisieren. Achte auf deinen Puls und deinen Herzschlag. Solange beide unauffällig sind, kannst du die Intensität des Laufes anpassen.
Walking, langsames Radfahren, sanftes Yoga, progressive Muskelentspannung oder Meditation sind weitere Tätigkeiten, die du bei einer leichten Infektion machen kannst und die deinem Körper sogar gut tun können. Bitte achte stets darauf, wie dein Körper reagiert und brich das Training lieber etwas früher ab, bevor du dich zu sehr verausgabst.
Keine Zeit für Höchstleistungen
Du hast bereits gesehen, dass die meiste Energie aktuell deinem Immunsystem zur Verfügung gestellt werden sollte. Sport bei Erkältung ist also nicht der richtige Zeitpunkt, um dich richtig auszupowern oder dein normales Training weiterzuführen.
Viele Patienten in der Grippezeit machen genau diesen Fehler und ignorieren Warnsignale des Körpers wie Schwindel, Übelkeit oder enorme Erschöpfung.
Bitte mache diesen Fehler nicht und reduziere dein Trainingspensum soweit es geht. Ausdauerläufe, schweres Gewichtstraining und alle Sportarten, die dein Herz-Kreislauf-System stark belasten, sollten Tabu sein, bis wirklich alle Symptome abgeklungen sind.
Sport mit Erkältung: Das sind die Risiken
Wer zu früh wieder in das Training einsteigt oder erst gar keine Pause macht, schadet seinem Körper. Und nicht nur das: Das Immunsystem kann nicht seine volle Leistung bringen, die Krankheitssymptome und somit auch die unfreiwillige Sportpause dauern länger. Was zunächst wie Disziplin wirken soll, ist also gleich doppelt unklug.
Möchte man also weiterhin Sport machen wenn man krank ist, behält das Virus im schlechtesten Fall solange die Oberhand, bis es sich weitreichend im Körper ausgebreitet hat. Aus einem grippalen Infekt mit einem Schnupfen kann dann eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Bronchitis oder gar eine Lungenentzündung werden.
Doch auch andere Organe können betroffen sein. Wir sprechen dann nicht mehr von lokal begrenzten Entzündungen, sondern solchen, die in Einzelfällen lebensbedrohlich werden können, etwa wenn der Herzmuskel sich entzündet oder chronische Erkrankungen ausgelöst werden.
All das, nur weil man für ein paar Tage auf Sport nicht verzichten möchte? Das dürfte es wohl niemandem wert sein.
Gönne deinem Körper Ruhe: Sport bei Erkältung ist keine gute Idee
Sport bei Erkältungen ist also in der Regel keine gute Entscheidung. Solltest du in der kalten Jahreszeit erste Krankheitssymptome bei dir bemerken oder dich einfach nur schlapp fühlen, schalte ein paar Gänge zurück.
Ruf dir in Erinnerung, was gerade in deinem Körper passiert und unterstütze dein Immunsystem dabei, dass du möglichst schnell wieder fit wirst.
Sport bei Erkältungen ist nicht nur riskant, sondern bringt dich deinen sportlichen Zielen auch nicht näher. Schließlich fehlt dir die Energie, um wirklich gute Leistungen zu bringen. Und wenn es ganz schlecht läuft, verlängert sich deine Trainingspause, weil du es übertrieben hast.
Nimm die Warnsignale deines Körpers ernst und halte dir auch immer wieder vor Augen, dass ein zu früher Einstieg in das Training schwerwiegende Auswirkungen auf deinen Körper haben kann.
Du hast jetzt das nötige Wissen, um selbst entscheiden zu können, welcher Sport bei Erkältungen gut für dich ist und welcher dir eher schadet. Wenn du weitere Fragen hast und bereits Mitglied bei EVO bist, kannst du dich auch jederzeit an unsere Clubmanager in einem unserer Fitness Studios in Düsseldorf, Hamburg, oder Berlin wenden und gemeinsam erarbeiten, welches Training in dieser Verfassung in Frage kommt und was du auf jeden Fall vermeiden solltest.
Wir wünschen dir, dass du möglichst gesund durch die Grippezeit kommst.